15 Apr

15. April 2013

Nachlese zum April-Vortrag: „Was bewegen Kunst und Handwerk im Unterricht der Waldorfschule

Für diesen Vortrag kamen Herr Adler und Herr Röder von der Rudolf-Steiner-Schule Nürnberg mit einem Transporter und jeder Menge Anschauungsmaterial (siehe eigenes Fotoalbum) zu uns nach Ingolstadt um uns zu zeigen, welchen Stellenwert das Handwerk in der Waldorfschule für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder und Jugendlichen hat.

Angefangen wird in der fünften Klasse mit der Herstellung von Holzlöffeln aus rohen Holzscheiten, die von üblichem Brennholz nicht zu unterscheiden sind. Unter Zuhilfenahme vieler verschiedener Bearbeitungswerkzeuge entsteht daraus nach und nach ein fein geschliffener Löffel, der mit nach Hause genommen und benutzt werden kann. Die Kinder lernen, an etwas „dranzubleiben“ und mit vollem Einsatz den Löffel zu Ende zu fertigen. Noch dazu ist es in unserer heutigen von Plastik dominierten Gesellschaft ein Erlebnis, aus einem natürlichen Werkstoff mit seinem typischen Geruch und seiner Haptik, selbst etwas herstellen zu können. Natürlich erkennt man schon da verschieden angelegte Begabungen, so fällt es manchen Kindern leichter als anderen, handwerklich zu arbeiten und so schaffen sie womöglich in der gleichen Zeit mehr aber fertig wird jeder, darauf wird großer Wert gelegt.

Je höher die Klasse, desto anspruchsvoller die Ergebnisse, über Salatbesteck, Tiere, Schiffe bis hin zu Burgen, geschnitzt aus einem vollen Stück Baumstamm, reichte die beeindruckende Palette der Exponate.

Neben der Holzbearbeitung können die Kinder sich auch an Metallen wie Kupfer, Ton, sowie Stein (Speckstein) versuchen. Wichtig dabei ist die geistige Entwicklung des Kindes. In einer Zeit, in der es sich vom Klassenlehrer und den Eltern löst, entstehen große Spannungen und Energien, die zum Beispiel in der Bearbeitung des Steines produktiv eingesetzt werden können. Andererseits erfordert die Bearbeitung von Ton vor allem von den Jungen viel Feingefühl und Kontrolle.

Im Kunstunterricht werden verschiedene Maltechniken vermittelt und die Kinder dürfen, je nach Alter und Begabung, gestellte Aufgaben oder eigene Ideen umsetzen. Dabei war es faszinierend zu sehen, wie sich die Identität eines Kindes auch in der handwerklichen und künstlerischen Arbeit manifestiert.

Ein wichtiger Aspekt für die Lehrer und die Schüler ist es zu sehen, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und seine Begabungen woanders haben kann. Einige sind gute Holzbearbeiter, andere unvergleichliche Maler, wieder andere sind intellektuell voraus aber alles ist gleich „gut“, gleich wichtig und dies ist in unserer heutigen Gesellschaft ein Wert, den man nicht hoch genug halten kann.

06 Apr

06. April 2013

Wir möchten Sie herzlich einladen: Diskussionsrunde im Neuburger Kasten (Ingolstadt)
„Was bewegen Kunst und Handwerk im Unterricht der Waldorfschule“
Es sprechen die Herren Adler und Rohde, beide Lehrer an der Rudolf Steiner Schule Nürnberg 
Termin: Mittwoch, 10.04.2013 / 20:00 Uhr

Veranstaltungsort: Neuburger Kasten in Ingolstadt

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